Wir alle kennen dieses „Phänomen“ und tragen in gewisser Weise immer eine Art Traurigkeit in uns – oft schlummert sie ganz versteckt in unserem Inneren und wartet bereits auf den nächsten Angriff. Wir hadern ständig mit dem Wissen, wenn wir sie loslassen, dass sie dann in geballter Ladung auf uns zukommt und uns regelrecht überrollt, mit ihrer ganzen Heftigkeit.

Trauer hat mit „AUSHALTEN“ zu tun… auch wenn wir oft glauben, es geht nicht mehr (weiter) und in diesem Moment zerspringt unser Herz, es explodiert, wir ER-tragen „ES“ nicht mehr… so gibt es doch immer etwas IN uns, dass uns weitermachen, uns funktionieren, uns hoffen lässt….  auf einen guten Ausgang, dass einfach ALLES wieder gut wird.

Jeder hat eine andere Art mit Trauer umzugehen, viele ziehen sich zurück, andere brauchen die Gesellschaft um sich abzulenken. Doch egal wie wir mit Trauer umgehen, nur WIR selbst können sie auflösen, sie durch stehen – um dann gestärkt aus ihr hervorzugehen.

Ich selbst habe vor 1 Jahr eine wunderbare Freundin und Wegbegleiterin verloren. Es war ein schwieriges Jahr… und doch war SIE diejenige, die mir gezeigt hat, dass ALLES (s)einen Sinn hat im Leben, dass es der Weg ist, der uns prägt, der uns zu dem macht was/wer wir sind und dazu gehören nun auch die weniger angenehmen Dinge/Situationen/Beziehungen. Denn nur durch diese lernen wir die alltäglichen Dinge des Lebens wieder mehr zu schätzen.

Wir gehen aufmerksamer – wenn nicht sogar achtsamer – durchs Leben und hoffen darauf, dass wir die nächste Hürde wieder gut meistern…. wir hoffen, dass wir das nächste Mal verschont bleiben, obwohl wir wissen, dass das nicht möglich ist, denn nur durch die Erfahrungen lernen wir und gehen immer weiter voran…. UNSEREN Weg!

Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht (Vaclav Havel)

 

für Silvia